Samstag, 13. Juli 2013

BlogNachtragTag

Kein Blogpost im Juni, ja, wie kam das denn?
Lasse ich schon wieder alles schleifen, trotz bester Vorsätze?

Ich wollte die ganze Zeit einen launigen, kleinen Artikel zu meinen Solarfärbungen schreiben, die ja mangels Sonnenschein im Juni 2013 schlicht ins Wasser fielen. Aber angesichts der Land-unter-Bilder, die die lokalen Nachrichten bestimmten, befiel mich doch eine deutliche Hemmung. Das ist was, was ich einfach nicht bringe. Das Land soff großflächig ab, Menschen bangten um ihr Hab und Gut und Zuhause, ja selbst um ihr Leben, und die kleinen und großen Dramen für Tier und Natur, die ganz ohne Berichterstattung einfach still stattfanden, da schien mir meine verregnete Wolle dann wirklich nicht die Bohne einer Bemerkung wert.
So hier jetzt auch nur ein kleiner optischer Nachtrag.

Der Juni '013 war nass und kalt


Unter diesen Bedingungen dauerte ewig,
bis die Löwenzahnblüten bereit waren
ein bisschen Farbe an die eingelegte Wolle
abzugeben.
 
Ha! Kontaktfärbung von Löwenzahnblüten
Was alles drin war im Glas?
3 Strängchen diverse Wolle, etwas Kammzug,
ein BW-Läppchen (alles gebeizt in AL-Kaltbeize);
eine Hand voll Löwenzahnblüten mit Stängel,
zwei Wallnusshüllen vom letzten Jahr,
je eine Zwiebelschale in rot und gelb,
ein Stück getrocknete Granatapfelschale,
ein sauberer Suppenknochen,
ein Stück Kupferrohr.
Wie lange es im Regen rumstand?
hm ... ich glaube, bis meine Geduld am Ende war.

Dann war der Juni dadurch gezeichnet, dass meine Clusterkopfschmerzen in die nächste Episode gingen, nach fast 18 Monaten Pause. Das ist immer jeweils ein Einschnitt ins Leben, auf den ich mich erstmal einstellen muss. Aber es gelingt diesmal wirklich besser als die vielen Male zuvor und ich kann mich arrangieren. Ich kenne meine Trigger inzwischen sehr gut und vermeide sie wann immer es geht. Bei Nahrungsmitteln eh kein Problem, allerdings Stress als Auslöser lässt sich nicht immer vermeiden. Aber auch da lerne ich dazu und habe sowas wie eine StressStarre entwickelt, in die ich mich unwillkürlich fallen lasse, wenn's mir Innendrin zu viel wird. Auf die nächtlichen Attacken scheine ich keinen großen Einfluss nehmen zu können, aber wenn es bei ein bis drei Stück bleibt, kriege noch genug Schlaf, um mich tagsüber wohl zu fühlen. Vom Cluster gibt's aber kein Bild, wie auch, kann ich mir den Schmerz ja nicht mal vorstellen, wenn er nicht da ist.

Anfang Juni meldete ich mich auch endlich zu zwei Färbekursen im Harz an (Berichte folgen) und der Liebste sagte mir seine Chauffeurdienste zu. Seit Cluster und anderem gesundheitlichen Unbill kann ich ja nicht mehr selber weite Strecken fahren. Das ist mit die größte Einschränkung, die ich durch mein nicht mehr ganz Gesundsein erlebe. Aber es arbeitete in mir. Sollte ich's einfach riskieren, selber hin und zurück zu fahren? Die Zeit großzügigst planen und Pause machen, so oft mir auch danach sei? Da war dann ein ausnahmsweise richtig sommerlicher Juni-Tag, an dem fühlte ich mich so stark und belastbar, wie lange nicht und der Gedanke des selbstbestimmt in den Harz Reisens ließ mich nicht los. Alles klappte an diesem Tag, jeden Termin eingehalten, jeden Weg gefunden, Alles erledigt gekriegt und dazu noch nette Begegnungen gehabt und mich fit gefühlt. Warum also nicht selber fahren? Funktioniert doch  alles, ich bin doch gar nicht so angeknackst, wie es oft den Anschein hat ... 5 Minuten vorm wieder Zuhause sein dann ein von mir verschuldeter Kratz-Crash bei Tempo 10 km/h mit einem schwarzen Van, der scheinbar aus dem Nichts auftauchte. Wirklich mini und glimpflich, allen Göttern und Schutzengeln sei's gedankt! Mit dem Schrecken in den Gliedern und erstmal Gaffa verklebter Stoßstange nahm ich mir dieses Erlebnis aber doch zu Herzen und fuhr nicht selber.

Uff, das war dann erstmal der allgemeine Juni-013-Rückblick.
Und dann ließ ich mich endlich in den Harz zum Indigo-Workshop kutschieren ...

(... und wie so oft bin ich unsicher, ob ich das Alles hier preisgeben möchte. Dieses medizinische Gefrickel, das nun schon Jahre mein Leben und Erleben einschränkt und belastet. Die fremdbestimmten Umstände, von denen in diesem Blog noch gar nicht die Rede war und die hinzunehmen mir so schwer fällt. Ich weiß es nicht wirklich, ob das hier her gehört, wollte ich doch ursprünglich nur das Kreative dokumentieren, das ich mir wieder erobert habe, eine Referenz haben für das, was ich für mich als schön und gelungen verbuche in diesem ganzen Wirrwarr, der mein Leben zu sein scheint. Aber es gehört halt das Eine ebenso wie das Andere zu mir ...)

Und das Solarfärbeglas wurde neu bestückt mit allerlei Grün und Bunt, das sich mir in den Weg reckte.

Allerley zwischen Wolle im Glas #2
... und ich muss sagen, bis hier beim Blogpost basteln alles in trockenen Tüchern ist, bin ich schon reichlich genervt. HTML-Tabellen-Gefrickel und ein Editor, der klare Anweisungen in ein TabellenHoppelLayout verwandelt, ist ein bisschen zu viel für meine Geduld. Aber ich werde tapfer weiter machen ...

;o)

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